Allgemein

Zukunftspapier Strukturwandel

Die Menschen und die Kommunen im Braunkohleabbaugebiet werden sich in den nächsten Jahren einem Strukturwandel unterziehen müssen. Nach den Vorschlägen der Kohlekommission, werden Bundes- und Landesregierung einen Zeitpunkt für den Ausstieg aus der Kohlverstromung benennen. Dieser muss dann für und mit den hier lebenden Menschen verantwortungsbewusst gestaltet werden.

Wir vom SPD-OV Kerpen-Mitte/West haben hierzu klare Vorstellungen, um Strukturbrüche zu vermeiden. Für die Zukunft der Menschen in unserer Stadt und der gesamten Region sind uns daher die folgenden Punkte wichtig.

Zukunft für die Menschen in Buir, Manheim-alt und Manheim-neu

Buir ist den Auswirkungen der Tagebauerweiterungen stark ausgesetzt. Neben der Hambachbahn ist auch die Autobahn als Lärmquelle näher an Buir herangerückt. Die Stagnation bei den Bevölkerungszahlen, trotz eines attraktiven S-Bahn- und Autobahnanschlusses, belegen die Notwendigkeit der Entwicklung von Buir. Wir setzen uns dafür ein, dass neue Baugebiete entstehen und auch die Einrichtungen in Buir so ausgestattet sind, dass sich neue Familien dort ansiedeln wollen.

Die Umsiedlung von Manheim bedeutet für viele Menschen einen gewaltigen Umbruch, aber auch neue Chancen. In Manheim-Neu sind die Strukturen geschaffen worden, damit eine neue Gemeinschaft zwischen Umsiedlern und neuen Bewohnern entstehen kann. Dazu gehören Begegnungsstätten wie das Bürgerzentrum aber auch die Förderung des Vereinswesens. Die bauliche Erschließung muss so schnell wie möglich abgeschlossen werden, damit die Menschen sich dort ihr neues Zuhause aufbauen können.

 

Zukunft durch Technologie

Die Verstromung der Braunkohle ist nur eine Möglichkeit ihrer Nutzung. Es ist nicht effizient, wertvolle Ressourcen zu verbrennen.
In schon bestehenden oder neu zu schaffenden Forschungseinrichtungen müssen Möglichkeiten erforscht werden, den Rohstoff Braunkohle, auch außerhalb der energetischen Nutzung, nachhaltig und effizient zu verwenden.

Kerpen soll Energiestadt werden! Durch die zentrale und verkehrsgünstige Lage kann Kerpen zum zentralen Ort der Modernisierung des Verkehrs werden. Eine erste konkrete Möglichkeit, ist die Beschaffung moderner durch Wasserstoff betriebene Busse der REVG und die damit einhergehende Ansiedlung von Betrieben zur Wasserstoff- Produktion.

In Kerpen-Horrem ist in einem Pilotprojekt einer der ersten grünen Bahnhöfe entstanden. Dort wurden moderne Umwelt- und Energiekonzepte umgesetzt. Wir wollen die Chance des Neubaus der Europaschule nutzen und Deutschlands erste grüne Schule errichten. Wir sind davon überzeugt, dass sich dadurch Unterhaltungskosten senken lassen und ein solches Pilotprojekt positive Impulse für andere Bauten liefert.

Im Gegensatz zur CDU im Rhein-Erft-Kreis, sind wir uns bewusst, dass es zu einem vorzeitigen Ausstieg aus der Braunkohle- Verstromung kommen wird. Davon auszugehen, dass es im Revier bis 2038 unverändert weitergeht ist unredlich. Es verhindert, dass dringend benötige Maßnahmen schnell und effektiv umgesetzt werden.

 

Zukunft durch elektrische Mobilität

Die Kartbahn in Manheim stellt nicht nur ein in der Außenwirkung wichtiges Element in der Infrastruktur der Stadt Kerpen dar. Sie ist auch ein nicht zu unterschätzender wirtschaftlicher Faktor.
Hiervon profitieren vor allem die Hotel- und Gaststättenbetriebe. Wir möchten, dass diese traditionsreiche Einrichtung erhalten bleibt. Wir haben auf Stadtebene und in Zusammenarbeit mit dem Kartclub, ein Konzept für die weitere Nutzung erstellt. Der Trend geht auch im Kartsport klar in Richtung Elektromobilität. Deswegen setzen wir uns für die Ansiedlung einer E-Kart Weltmeisterstrecke ein. Diese E-Karts sind deutlich Lärm und Emissionsärmer.

Durch die Förderungen einer solchen Einrichtung und die Nähe zu wichtigen Forschungseinrichtungen bei der RWTH Aachen bietet sich Kerpen als Standort für die Erforschung und Produktion von elektrischen Antrieben und anderen Komponenten im Zusammenhang mit E-Mobilität sehr an.

 

Zukunft durch neues Gewerbe und Wohnbebauung

Durch den Wegfall der Braunkohlegewinnung gehen in der Stadt Kerpen Arbeitsplätze verloren. Nicht nur die Mitarbeiter von RWE, sondern auch Zuliefer- und Subunternehmer sind davon betroffen, wobei das genaue Ausmaß heute noch nicht absehbar ist.

Hier muss Ersatz geschaffen werden, um den Menschen Alternativen zu bieten. Es ist notwendig, dass hinderliche Restriktionen zur Ansiedelung neuer Arbeitsplätze aufgehoben werden und Beschlüsse des Stadtrates zu neuen Flächen konsequent umgesetzt werden.

Ebenso erforderlich ist die Schaffung von gefördertem Wohnungsbau, der bezahlbar ist und sich ins Stadtbild einfügt.