Am Dienstag, dem 15.11.2022 um 16:00 Uhr, war es geschehen: Der SPD-Stadtverordnete Ingpeer Meyer hatte seinen Plan für den politischen Ruhestand in die Tat umgesetzt und beim Bürgermeister der Kolpingstadt Kerpen sein Ratsmandat niedergelegt. „Nach über 38 Jahren ist es für mich „Time to say Goodbye“, so Ingpeer Meyer in seiner Rücktrittsankündigung am Ende der letzten Stadtratssitzung.
„Meine Prämisse ist immer gewesen: Ich bestimme selbst wann ich gehe und warte nicht darauf, bis gesagt wird: Wann geht der Alte endlich“, so Meyer weiter.
Von seinen Ratskolleginnen und -kollegen verabschiedete er sich nach der Sitzung, indem er zu einem kleinen Umtrunk eingeladen hatte. Sein Nachfolger als Stadtverordneter wird Andreas Nagel aus dem Kerpener SPD-Ortsverein.
Über Ingpeer Meyer und sein ehrenamtliches politisches Engagement könnte man ein ganzes Buch füllen. Geboren 1950 in Hamburg zog der Hanseat mit seinen Eltern 1965 zunächst nach Saarbrücken, 1976 nach München und von dort ging es dann 1982 nach Kerpen. Bereits 1971 war er in die SPD eingetreten und hat seit 1984 in unserer Stadt sehr viele Aufgaben und Ämter innerhalb der Partei und der Fraktion mit viel Herzblut übernommen.
So war er von 1994 Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Kerpen, von 2004 – 2012 Vorsitzender des Kerpen SPD-Stadtverbandes und von 2005 – 2009 stellvertretender Vorsitzender des SPD- Unterbezirks Rhein-Erft. Zwischendurch hat er noch diverse andere Ämter wie Geschäftsführung und Schatzmeister innegehabt.
Seine kommunalpolitischen Aktivitäten und Ämter begannen 1984. Hier zog er erstmals im Oktober als Ratsherr in den Stadtrat ein und wurde gleichzeitig Geschäftsführer des SPD-Fraktion. Mit nur zwei Unterbrechungen war Ingpeer insgesamt 22 Jahre! Mitglied des Stadtrates der Kolpingstadt Kerpen, hiervon hat er die SPD-Fraktion 6 Jahre lang von 2009 bis 2015 als Vorsitzender angeführt. Aber nicht nur als Nummer 1 der Fraktion hat er maßgeblich die Geschicke der Stadt mit beeinflusst. Auch in seinen vielfältigen Tätigkeiten als Sprecher oder Mitglied in diversen Ausschüssen der Stadt hat Ingpeer Meyer seine Akzente gesetzt. Hierbei sind zwei Bereiche hervorzuheben: Die Jugendhilfe und der Bereich Sport und Kultur. Aber nicht nur in diesen Themen war Ingpeer Meyer quasi das laufende Lexikon der SPD-Fraktion. Auch in der Stadtpartei war er bei jedweder Organisation gefragt und wusste immer mit Rat und Tat zu helfen und zu lenken.
Solch eine Expertise ist auch auf Kreisebene gefragt und so verwundert es nicht, dass er von 2014 bis 2020 Kreistagsabgeordneter und für die dortige SPD-Fraktion von 2015 bis 2020 stellvertretender Kreistagsfraktionsvorsitzender gewesen ist. Auch danach war er im Kreis bis jetzt als sachkundiger Bürger aktiv. Neben all diesen Tätigkeiten hat er Kerpen zusätzlich in diversen Zweckverbänden und Gremien vertreten und war von Gründung an Mitglied des Aufsichtsrates der Stadtwerke Kerpen.
Sein Rücktritt kommt nicht überraschend, denn Ingpeer Meyer war immer ein Mann der Tat und hielt seine Pläne ein. So hatte er bereits seit längerem angekündigt, dass, sobald auch seine Frau Marie-Luise in den beruflichen Ruhestand geht, er sich aus der Politik zurückziehen wird. Beide wollen nun die Zeit nutzen, um mit ihrem Camping-Bus noch viele Ecken Europas kennenzulernen, ohne sich von Sitzungsterminen die Reisezeiten einschränken zu lassen. Außerdem freut er sich nun auf mehr Zeit für seine 5 Enkelkinder.
„Ingpeer gehen zu lassen, war nicht leicht, denn zum einen hat er einen immensen Erfahrungs- und Wissensschatz, der unserer Fraktion immer zugutekam. Aber die Gründe für seine Entscheidung kann ich absolut nachvollziehen. Unter ihm als Vorsitzenden habe ich mein Rüstzeug erhalten, um ihm in diesem Amt nachzufolgen. Zum Glück bleibt er uns weiterhin als Schatzmeister in der Stadtpartei erhalten. Seiner Marie-Luise und ihm wünsche ich jetzt ganz viele spannende und schöne Reisen mit bleibenden Eindrücken“, so der Fraktionsvorsitzende Andreas Lipp. In diese Wünsche reiht sich die gesamte SPD-Fraktion ein. Vor einem so langen ehrenamtlichen Engagement kann man sich nur mit größtem Respekt verneigen.
„Wir sagen: DANKE INGPEER!“
Andreas Lipp
Fraktionsvorsitzender